Für viele ein neues, für einige ein leidiges Thema, das man aber nicht ignorieren kann: Digitalisierung ist der Schlüssel zu fortschreitender Automatisierung und damit zu Industrie 4.0. Eine neue Netzwerk-Initiative der Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen widmet sich genau diesem Thema. Beim Workshop des ersten „TechTogether“ in dieser Woche erlebten die Teilnehmer Digitalisierung zum Anfassen. Live dabei war auch ID-Chef Christoph Werner.
ID-Chef Christoph Werner (links) misst zusammen mit Henry Engel, Geschäftsführer RBP Bauer GmbH Temperaturschwankungen mit einer Sensorik, die an das Produktionsmodell angeschlossen wurde. Die digitalen Daten können so zur Auswertung am Rechner gesammelt und verarbeitet werden. (Foto: Michael Franssen)
Bestehende, konventionelle Maschinen und Systeme digital fit zu machen, ist immer noch eine der großen Herausforderungen beim Gros der mittelständischen Industrieunternehmen in Deutschland. Mit „Digitalisierung in kleinen Schritten“ motivierten die Veranstalter und Workshop-Leiter des ersten TechTogether deshalb die Teilnehmer des Netzwerktreffens im LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller am Mittwoch in Euskirchen. Etwa 20 Verantwortliche aus produzierenden Unternehmen der Umgebung waren vor Ort, um sich über digitale Transformation zu informieren.
Für ID-Chef Christoph Werner ist das Thema in Zusammenarbeit mit Großkunden zwar schon länger gängige Praxis, dennoch war es auch für ihn spannend, selbst ausprobieren zu können, wie einfach Produktionsdaten erhoben werden können und in ein digitales Modell übertragbar sind. Genau das war nämlich Teil des Praxis-Workshops an diesem Nachmittag, in dem das Team des FIR an der RWTH Aachen sein Forschungsprojekt Rapid CPS (steht für Cyber Physical Systems) vorstellte. In kleinen Arbeitsgruppen probierten die Netzwerk-Teilnehmer aus, wie einfach es ist, eine Produktionsanlage an verschiedenen Stellen und Positionen mit Microcontrollern und Sensorik auszustatten und über eine angebundene Software digitale Daten am Rechner zu generieren und auszuwerten. Der Einsatz eines solchen cyber-physischen Systems hilft, die Qualität der Produktion zu verbessern und die Produktionsanlagen dynamisch an die Produktionserfordernisse anzupassen. So können mit verhältnismäßig wenig Aufwand bestehende Industrieanlagen digital angeschlossen werden.
Mit der kostenfreien Veranstaltungsreihe „TechTogether“ startete die Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen zusammen mit dem euregionalen Projekt „HYPEREGIO—EarlyTech“ ein neues Netzwerk- und Kooperationsangebot.
Weitere Infos dazu gibt der Technologiescout Michael Franssen, Wirtschaftsförderung, Kreis Euskirchen.
