Eigentlich sollte sein 10-wöchiges Fachpraktikum zum Technischen Produktdesigner bei ID schon im April losgehen. Aber das funktionierte aus bekannten Gründen nicht, denn zu dieser Zeit stand wegen der COVID-19 Pandemie alles still. Seine Zwischenprüfung am BFW Köln, die im März hätte stattfinden sollen, war zu diesem Zeitpunkt auch schon auf September verschoben. Also machte Christoph Hagen aus Erftstadt, wie so viele andere, im Home Office weiter. Er bekam die Zeichenaufträge des BFW online und besprach sie mit seinem Tutor telefonisch.
Der 41-jährige gelernte Industriemechaniker hatte schon vor der Pandemie viel heftigere Zeiten überstanden. Seinen Beruf musste er aufgeben, nachdem er vom Gerüst gefallen war. Nach diesem Arbeitsunfall war nichts mehr wie vorher, Wirbelsäule, Schulter, Knie kaputt, ein halbes Jahr verbrachte er im Krankenhaus. Doch er gab nicht auf, war schon immer einer, der gerne werkelt. So fand er am Berufsförderungswerk Köln, dem Ausbildungsbetrieb für berufliche Rehabilitation von Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls eine berufliche Neuausrichtung anstreben, einen Studienplatz.
Sein Fachpraktikum bei ID konnte er am 11. Mai unter Einhaltung der Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen vor Ort antreten. ID-Ausbilder René Dederichs führte ihn in die firmeninternen Abläufe ein. Durch praxisorientierte Aufträge, wie das Erstellen von Schweißkonstruktionen für Gestelle von Maschinen und Sicherheitskäfige in 3D oder das Einbinden von bereits fertig gekauften CAD-Zeichnungen in 3D-Konstruktionen, lernte Hagen schnell den typischen Arbeitsalltag eines Technischen Produktdesigners kennen.
Während des Praktikums, das am 17. Juli endet, besuchte ihn sein Tutor am BFW, Peter Thometzki, zwei Mal, um sich ein Bild von seiner Arbeit zum machen.
Vor Ort konnte ich mich davon überzeugen, dass Christoph die Arbeitsaufträge von ID schnell und korrekt ausgeführt hat. Im Umgang mit der CAD-Software SolidWorks brachte er bereits aus dem BFW Vorkenntnisse mit, die er jetzt konkret anwenden konnte. Schön war auch zu sehen, dass er sich im Betriebsumfeld bei ID sichtlich wohl fühlt.
Im September steht die verschobene Zwischenprüfung auf dem Plan und anschließend geht es nahtlos weiter mit der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung im Januar. Die besteht aus einem konkreten betrieblichen Auftrag inklusive 2D- und 3D-Zeichnungen, Werkstattableitung und Dokumentation, mit anschließender Präsentation vor dem Prüfungsausschuss der IHK Köln. Von wem der betriebliche Auftrag zur Abschlussarbeit kommt, ist bereits beschlossene Sache: natürlich von ID.