Der Kreis Euskirchen möchte die lokale Wirtschaft bestmöglich in ihren Bestrebungen einbinden und unterstützen, Wasserstoff als Energieträger einzuführen. Unter Federführung der Wirtschaftsförderung und unter Beteiligung des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen (Fraunhofer INT) sowie e-Regio (H2-Erzeuger) und Jopp Plastics Technology (Produzent) wurde am 29. November eine Kickoff-Veranstaltung in Zülpich mit zahlreichen Vertreter:innen regionaler Unternehmen durchgeführt. Dabei war auch Tobias Butscheid als Vertreter für ID.
Nach Impulsvorträgen wurden im Open-Space Format gemeinsam mögliche Perspektiven und Interessen, sowie Chancen, Risiken und Herausforderungen diskutiert und gesammelt.
Für die Industrie im Kreis ergeben sich, nach Einschätzung der Wirtschaftsförderung, in einer Wasserstoffwirtschaft die verschiedensten Anknüpfungspunkte. Das Spektrum reicht dabei von der Rohstofferzeugung und Generierung von grünem Wasserstoff, der Entwicklung und Herstellung von Systemkomponenten, über Transport und Speicherung bis hin zur Nutzung in den Bereichen Mobilität, Wärmeerzeugung und Energiebereitstellung in Industrie und Gewerbe. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, wurde zunächst einmal abgeklopft, welche Interessen, Chancen, Herausforderungen und Risiken aus Sicht der Unternehmen relevant sind.
Dass allen voran die Energieträger und Stromlieferanten auf die Quelle Wasserstoff setzen müssen, darin waren sich die meisten Workshop-Teilnehmer:innen einig. Erst dann können Betriebe aus dem Bau, der Fertigung, der Automatisierung und Herstellung von Sondermaschinen (die Kernkompetenz von ID) einsteigen. Dieser Meinung ist auch Butscheid, der die weitere Diskussion um die Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit mit Spannung verfolgt. Er regt an, die Marktentwicklung für Wasserstofftechnologien aus Sicht der Big Player wie Siemens & Co. im Blick zu behalten, und darauf zu achten, welche politischen Weichen gestellt werden. Hier sieht Butscheid gutes Potenzial, durch die regionale Zusammenführung der KMU-Interessen innerhalb der Initiative Moving Mittelstand in den Autausch mit den Marktführern gehen zu können. In dieser Gemengelage sollten KMU ihren Platz in der Wertschöpfungskette finden und ihr Fachwissen einbringen.
Am Ende des Workshops stand fest, dass ein grundsätzliches Interesse der regionalen Unternehmen besteht. Damit die Wasserstoff-Technologie aber erfolgreich im Kreis etabliert werden kann, muss aus Sicht der Unternehmen die Öffentlichkeit stärker aufgeklärt und informiert werden. Außerdem müssen neben Projekten auch geeignete Flächen und entsprechende Netzanschlüsse vorgehalten werden.
Folgeveranstaltungen im Januar und März 2022
Über die Initiative Moving Mittelstand wird die IHK Aachen mit dem HydrogenHub und dem INC Invention Center im März einen zweitägigen Workshop anbieten. Dabei soll es um Innovationen in der Wasserstoffwirtschaft gehen. Die Veranstaltung wird auch durch fachliche Unterstützung aus den Aachener Hochschulen begleitet. Der Workshop kostet einmalig 500 Euro pro Unternehmen.
Die erste Info-Veranstaltung dazu findet am 25.Januar statt.
Mehr Informationen erhalten Sie bei der Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung im Kreis Euskirchen, Kontakt: Maximilian Metzemacher, Tel. 02251 -15 977, maximilian.metzemacher@kreis-euskirchen.de