17.04.2015

Reich mir die Hand, Kollege Roboter

Alte Hasen der Branche erinnern sich noch an die 1980er Jahre. Damals kursierte der Begriff „Computer-Integrated-Manufacturing“ (CIM), der die Digitalisierung von Produktionsprozessen beschrieb. Eine „Menschenleere Fabrik“ war die Vision. Doch der Plan scheiterte, es fehlte schlicht an der Leistungsfähigkeit der damaligen Systeme. Außerdem waren die in­dustriellen Aufgaben viel zu komplex.

Foto: Hannover Messe

Heute spricht alle Welt von Industrie 4.0 und letztlich bezeichnet der neue Begriff exakt das, was man schon vor 30 Jahren vorhatte. Inzwischen ist man allerdings viel weiter. Glaubt man den Aussagen von Professor Götz Andreas Kemmner, Gesellschafter der Unternehmens­bera­tung Abels & Kemmner GmbH, dann sieht die Situation so aus: "1989 habe ich mit Kollegen vom Forschungsinstitut für Rationalisierung an der RWTH Aachen umfangreiche Untersu­chungen zu den Erfolgsfaktoren einer CIM-Strategie veröffentlicht. Das Ergebnis: Der Erfolg von CIM hängt zu einem Drittel vom Faktor Mensch ab, zu einem Viertel von der Technik, zu einem Fünftel von der Organisation, zu einem Sechstel von der Unternehmens­kultur und nur zu einem Zwanzigstel vom Markt. Für Factory 4.0 gilt diese Formel vermutlich noch immer. Neben der Technik, die mittlerweile reif ist, wird also der Faktor Mensch maß­geblich über den Erfolg der Industrie 4.0 entscheiden." Eine Ansicht, die die Ingenieure von ID teilen und die auf der Hannover Messe 2015 bestätigt wurde. Entscheidend ist, dass sich Mensch und Maschine als Team bewähren. Auf der einen Seite der Mensch: flexibel und in der Lage, zahlreiche Aufgaben in kurzer Zeit zu erfüllen. Auf der anderen Seite die Maschine: eher statisch, aber schnell, präzise und leistungsstark. In der Kombination liegt das Geheimnis des Erfolgs von Industrie 4.0, darin sind sich Brancheninsider einig. Die ExoHand von Festo ist so ein Beispiel, wie es funktionieren kann. Die Bewegungen der menschlichen Hand werden in Echtzeit auf die Roboterhand übertragen und von dort mit wesentlich mehr Kraft ausführt. Der Einsatz der Roboterhand in gefährlichem Umfeld, zum Beispiel bei großer Hitze oder erhöhter Unfallgefahr, wäre damit aus sicherer Distanz mög­lich. Durch das sogenannte „Force-Feedback“ fühlt die menschliche „Führungshand“ den­noch ganz genau, was der Roboter greift. „Die Zukunft gehört dem kollaborativen Roboter“, ist sich ID-Geschäftsführer Christoph Werner sicher. Er hat die neuesten Entwicklungen auf der Hannover Messe in Aktion erlebt und sieht ganz klare Vorteile beispielsweise in der Kleinteilmontage. „Die Roboter können durch Sensoren fühlen und sehen. So können gefährliche Situationen für den Monteur aus­geschlossen werden“, erklärt Werner. Eine neue Generation modularer Industrieroboter wird zurzeit in einem EU-Forschungsprojekt entwickelt. Erste marktreife Produkte gibt es auch schon. Ganz aktuell wurde YuMi, ein kollaborativer Roboter der Firma ABB auf der Hannover Messe vorgestellt. Er agiert so flink und harmonisch, als würde er tanzen. Auch wenn die komplexen Bewegungen des Menschen noch lange nicht erreicht sind, sind die kollaborativen Roboter des neuen Zeitalters auf dem besten Weg dahin. Weiterführende Informationen zu diesem Thema

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