Es gibt nicht nur Hiobsbotschaften in der Corona-Krise, wie diese Geschichte beweist. 2018 startete die heute 25-jährige Cathrine Meyer ihre Ausbildung zur Technischen Produktdesignerin bei ID. Die junge Frau aus Nideggen hatte sich zuvor an einem Maschinenbau-Studium an der RWTH Aachen versucht, fand aber nicht den richtigen Spaß daran und machte sich auf die Suche nach einer Ausbildung in dieser Branche. Sie stieß im Internet auf ID und schickte eine Bewerbung ab. Beim persönlichen Vorstellungsgespräch mit Christoph Werner stimmte die Chemie sofort. Von da an stürzte sie sich mit Elan in die normalerweise dreieinhalb-jährige Ausbildung und ging ein bis zwei Mal pro Woche ins Berufskolleg Düren.
Als die Zwischenprüfung von März 2020 wegen Corona auf September verlegt wurde, überlegte sie sich spontan, dass sie dann auch gleich den Stoff für die Abschlussprüfung mit büffeln könnte. Da sie ohnehin hauptsächlich im Home Office arbeitete, damit Zeit für die Fahrt zur Arbeit sparte und ihr Ausbilder Jürgen Dederichs volle Unterstützung signalisierte, konnte sie viel lernen. Ende November 2020 ging es mit der 6-wöchigen Projektarbeit zum Thema „Testvorrichtung für das Ermitteln des Spanungsverhaltens einer Frässcheibe“ los, inklusive Zeichnung, CAD-Modell und 20-seitiger Dokumentation. Dazwischen lag die schriftliche Prüfung und am 19. Januar dieses Jahres stellte sie ihr Projekt dem Prüfungsgremium der IHK Aachen vor.
„Eigentlich dachte ich, wenn ich die Ausbildungszeit verkürze, kommt es nicht unbedingt auf eine super Note an. Hauptsache, ich bestehe und komme mit einem ordentlichen Ergebnis nach Hause. Dass am Ende auf dem Prüfungszeugnis sogar eine 1,2 stehen würde, hätte ich nie gedacht.“, freut sich Cathrine Meyer und hält stolz ihr Prüfungszeugnis in die Kamera.